Für Ärzte

Konflikt-management in der Arztpraxis

Konfliktmanagement in der Arztpraxis – Wege zu einem harmonischen Praxisalltag

Konflikte in einer Arztpraxis können vielfältig sein und entweder intern, zwischen Personal und Management oder unter Kollegen oder extern, also mit Patienten, auftreten. Jeder dieser Konflikte birgt das Potenzial, Ihren Praxisalltag nachhaltig zu stören und somit das Wohlbefinden aller Beteiligten negativ zu beeinträchtigen. Ein effektives Konfliktmanagement in der Arztpraxis ist daher unerlässlich, um eine positive Arbeitsatmosphäre zu schaffen und Ihren Patienten so die bestmögliche Patientenversorgung sicherzustellen.  

Dieser Artikel beleuchtet zunächst die unterschiedlichen Arten von Konflikten, die in Arztpraxen auftreten können, und bietet darüber hinaus Strategien für ihre Lösung. Er gibt Ihnen wertvolle Tipps und Werkzeuge an die Hand, um Ihre Konflikte künftig konstruktiv anzugehen und den Zusammenhalt Ihres Praxisteams langfristig zu stärken.

Effektives Konfliktmanagement in der Arztpraxis

Wenn Sie schon einmal im Team gearbeitet haben, wissen Sie sicherlich, dass Auseinandersetzungen zum Arbeitsalltag einfach mit dazu gehören und (bis zu einem gewissen Grad) vollkommen normal sind. Wichtig ist jedoch, dass Konflikte in der Arztpraxis schnell und effizient zum Konsens aller Beteiligten aufgelöst werden können. 

Interne Konflikte in Ihrem Praxisteam können durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden. Dazu gehören unterschiedliche Arbeitsstile, persönliche Differenzen, Missverständnisse und Kommunikationsprobleme. Solche Konflikte können Ihre Teamdynamik erheblich beeinträchtigen und die Effizienz und Zufriedenheit der Mitarbeiter mindern. Dies wiederum werden auch Ihre Patienten merken und Ihre Praxis im schlimmsten Fall weniger gerne besuchen. 

Externe Konflikte mit Patienten

Patienten sind durch Ihre Rolle als Hilfesuchender oft in einer besonders verletzlichen Lage. Dies erfordert eine besonders gewaltfreie und verständnisvolle Kommunikation. Konflikte mit Patienten entstehen häufig durch Missverständnisse, unzureichende Kommunikation oder schlichte Unzufriedenheit mit Ihrer Behandlung. Diese Konflikte können das Vertrauensverhältnis mit Ihren Patienten belasten und Ihre Praxisreputation negativ beeinflussen. Damit Arzt-Patienten-Konflikte nicht eskalieren, sollten sie präventiv besonders wertschätzend, respektvoll und einfühlsam agieren.  

Deeskalationsstrategien im Praxisalltag

Deeskalationsstrategien helfen, Konflikte frühzeitig zu erkennen und zu entschärfen, bevor sie eskalieren. Dazu zählen ruhige und kontrollierte Reaktionen, das Vermeiden von Schuldzuweisungen und das Fokussieren auf Lösungen statt auf Probleme. Wenn Sie dies durch herkömmliche Mittel des Konfliktmanagements in der Arztpraxis nicht bewältigen können, sollten Sie frühzeitig einen Mediator und Konfliktmanager hinzuziehen. Denn eine neutrale Person hilft dabei, die Gemüter zu beruhigen und eine objektive Sicht auf den Zwiespalt einzunehmen. Unsere Experten sind im Konfliktmanagement in der Arztpraxis bestens geschult und stellen Ihnen gerne die passende Vermittlungsperson zur Seite.  

Grundlagen des Konfliktmanagements

Überall dort, wo Menschen zusammentreffen, gibt es ein erhöhtes Konfliktpotential. Eine Arztpraxis ist dafür prädestiniert, da erkrankte Menschen zu Unzufriedenheit und Frustration neigen können. Konfliktmanagement in der Arztpraxis ist deshalb das tägliche Brot, mit dem Sie Konflikte schnellstmöglich deeskalieren und so die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeitenden und Patienten sicherstellen können.  

Kommunikationstechniken und Vermittlungsfähigkeiten

Effektive Kommunikationstechniken sind das Herzstück des Konfliktmanagements in der Arztpraxis. Dazu gehören aktives Zuhören, Empathie und klare, respektvolle Ausdrucksweise. Ihre Vermittlungsfähigkeiten sind entscheidend, um zwischen Konfliktparteien zu moderieren und eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden. Als Arzt sollten Sie sich immer auch Ihrer Rolle und Verantwortung als Experte und Vertrauensperson bewusstwerden und diese für sich, Ihr Team und Ihre Patienten achtsam nutzen.  

Es lohnt sich, die vier Schritte der sogenannten „gewaltfreien Kommunikation“ zu verinnerlichen, der auch als Basis für Konfliktmanagement in der Arztpraxis hervorragend funktioniert: 

  • Beobachtung: Konzentrieren Sie sich auf konkrete Beobachtungen, anstatt Bewertungen oder Interpretationen über das Verhalten Ihres Konterparts zu machen. Durch das Beschreiben Ihrer Beobachtung, die auf Fakten beruhen, kommunizieren Sie automatisch klarer und objektiver.  
  • Gefühl: Drücken Sie Ihre Gefühle auszudrücken, anstatt diese zu unterdrücken. So kommunizieren Sie ehrlicher und authentischer und finden ein Vertrauensverhältnis, auf dessen Basis Sie einen Konsens für den Konflikt finden können. 
  • Bedürfnis: Sie helfen anderen, sich besser zu verstehen, wenn Sie Ihre Bedürfnisse klar ausdrücken. 
  • Handlungsanforderung: Durch das vorsichtige Ausdrücken von Handlungsanforderungen bitten Sie andere, Ihre Kommunikationsbedürfnisse zu erfüllen, ohne sie dabei unter Druck zu setzen. 

Praktische Werkzeuge für das Konfliktmanagement

Rolle von Feedback und Teammeetings

Regelmäßiges Feedback und Teammeetings fördern eine offene Kommunikation in Ihrem Praxisteam und bieten Ihnen zudem auch eine Plattform, um Konflikte bereits frühzeitig anzusprechen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Dies stärkt das Vertrauen im Team und fördert eine konstruktive Zusammenarbeit. Planen Sie in regelmäßigen Intervallen Teammeetings und Feedbackrunden mit ein, in denen Ihre Mitarbeitenden ganz offen Punkte ansprechen können, die sie gerne verbessern würden. Die goldene Regel lautet: Das beste Konfliktmanagement in der Arztpraxis ist die Konfliktprävention.  

Schulungen und Weiterbildungen für Mitarbeiter

Spezielle Schulungen und Weiterbildungen im Bereich Konfliktmanagement und Kommunikationstechniken können das Bewusstsein für Konflikte schärfen und die Fähigkeiten Ihrer Mitarbeitenden im Umgang mit Konflikten verbessern. Dies trägt zu einer insgesamt harmonischeren Arbeitsatmosphäre in Ihrer Praxis bei.  

Vorbeugung von Konflikten

Aufbau einer positiven Praxiskultur

Eine positive Praxiskultur, die auf Respekt, Offenheit und Zusammenarbeit basiert, kann viele Konflikte von vornherein verhindern. Klare Werte und Verhaltensregeln, die von allen Mitarbeitern gelebt werden, schaffen ein harmonisches Arbeitsumfeld. Um eine angenehme Unternehmenskultur zu kreieren, sollten Sie gemeinsam Normen und Regeln erarbeiten, an die sich alle halten und auf die alle verweisen können, sollte es zu einem Regelbruch kommen. 

Stressmanagement und Achtsamkeit im Team

Zudem ist Stress ein häufiger Auslöser für Konflikte. Durch Meditationen und Achtsamkeitstraining können Ihre Mitarbeitenden lernen, in Zukunft besser mit Stress und Belastung umzugehen. In besonders beschäftigten Zeiten können Sie morgens eine Achtsamkeitsrunde für Ihre Mitarbeitenden einplanen und Ihnen mehr Raum für Pausen und Erholung geben.  

Ein durchdachtes und gut umgesetztes Konfliktmanagement in der Arztpraxis trägt maßgeblich zu einem harmonischen und effizienten Praxisalltag bei, stärkt Ihr Team und verbessert die allgemeine Patientenzufriedenheit. Indem Sie die hier vorgestellten Strategien und Werkzeuge anwenden, können Sie Konflikte zukünftig konstruktiv bewältigen und eine ausgeglichene, konfliktfreie Arbeitsumgebung schaffen.