Für Ärzte

Was ist die Nachhaftungs­versicherung?

Was ist die Nachhaftungs­versicherung?

Als praktizierender Arzt oder Ärztin sind Sie obligatorisch mit einer Berufshaftpflicht abgesichert. Doch was geschieht, wenn Sie in den Ruhestand gehen? Versicherer empfehlen gerne, die Arzt-Nachhaftungs­versicherung weiterzuführen und so den Schutz zu erhalten. Doch ist das wirklich langfristig zielführend oder wäre hier eine Nachhaftungsversicherung die bessere Wahl? Hier erfahren Sie mehr.

Bei der Nachhaftungs­versicherung handelt es sich um eine Zusatzvereinbarung zur Berufshaftpflichtversicherung. Sie sichert Schadensereignisse für einen genau festgelegten Zeitraum ab. Das ist sinnvoll, wenn diese erst nach der Beendigung des Arbeitsverhältnisses eintreten, die Ursache dazu aber in den versicherten Zeitraum fällt. Da Ursache und Schadenereignis weit auseinanderliegen können, sollten Sie auf eine möglichst lange Dauer der Nachhaftungs­versicherung achten.

Nachhaftungs­versicherung: Ihr Weg in den abgesicherten Ärzte-Ruhestand

Grundsätzlich sollten Sie Ihren Nachhaftungsschutz spätestens drei Jahre vor dem geplanten Ausscheiden aus dem Berufsleben für die Zukunft klären. Das bedeutet, überprüfen und bei Bedarf verlängern oder im Fall einer fehlenden oder zu kurzen Abdeckung neu absichern. Wir helfen Ihnen gerne dabei, von der ersten Prüfung bis zur Verlängerung.

Arzthaftpflicht Ruhestand: Wieso eine Nachhaftungs­versicherung?

Ärztinnen und Ärzte haben heute ein deutlich höheres Risiko, einmal mit einem Schadensfall konfrontiert zu werden. Dies liegt unter anderem an der gesteigerten Arbeitsdichte im Berufsalltag, die die Wahrscheinlichkeit von Fehlern erhöht. Nicht zuletzt ist es auch die wachsende Bereitschaft der Bevölkerung, nach einer fehlerhaften Behandlung Schadensersatz vom Arzt zu verlangen.

Wichtig zu wissen ist, dass Sie selbst im wohlverdienten Ruhestand von früheren Patienten vor Gericht gebracht werden können und Sie von echten oder angeblichen Fehlern noch Jahre später eingeholt werden können. Hierauf gilt es also vorbereitet sein, sonst zahlen Sie aus eigener Tasche, – selbst wenn sich die Vorwürfe am Ende nicht bestätigen, da jeder Rechtsstreit zwangsläufig mit Kosten verbunden ist.

 

Drei mögliche Szenarien, in denen die Nachhaftungs­versicherung im Ruhestand greifen kann:

  • Es wird ein Medikament verschrieben, das erst Jahre nach der Einnahme zu einer Leber- oder Nierenschädigung führt.
  • Bei der Untersuchung eines Patienten wird ein zu diesem Zeitpunkt ungefährlicher Tumor übersehen.
  • Bei einer Operation bleiben Fremdkörper zurück, die erst Jahre später gefunden werden.

Prüfen Sie Ihre Absicherung!

Um Probleme zu vermeiden, ist es wichtig, den Berufshaftpflichtvertrag sorgfältig zu überprüfen. In einigen neuen Versicherungsverträgen ist bereits eine Nachhaftpflichtversicherung von fünf Jahren enthalten. Bei älteren Verträgen sollten Sie beim Versicherer nachfragen, um das Schutzniveau zu überprüfen.

Unser Tipp: Ein etwas anders gelagertes Thema liegt vor, wenn nach der eigentlichen Berufsaufgabe noch gelegentliche Tätigkeiten, wie z.B. Praxisvertretung oder Behandlung von Freunden und Verwandten, ausgeübt werden. In diesem Fall ist der erneute Abschluss eines ausreichenden Versicherungsschutzes im Rahmen einer Ruhestandsversicherung für diese Tätigkeiten erforderlich. Im Idealfall lassen sich die Nachhaftungs- beziehungsweise die Ruhestandsversicherung mit der Berufshaftpflichtversicherung kombinieren.

Sie sind im Ruhestand nicht vor Ansprüchen ehemaliger Patienten abgesichert? Oder Sie sind sich nicht sicher, inwieweit Sie geschützt sind?

Oder sind Sie nach Ihrem Eintritt in den Ruhestand noch immer als Vertretungsarzt oder im Familien- und Freundeskreis medizinisch tätig? Dann benötigen Sie einen ausreichenden Haftpflichtschutz.